Viskosität
Die Viskosität ist die wichtigste physikalische Eigenschaft eines Schmier- oder Hydrauliköls und beschreibt dessen Fließfähigkeit. Sie ist die maßgebliche Kennzahl für die Fähigkeit eines Öls, einen stabilen Schmierfilm aufzubauen. Auch Hydrauliköle benötigen ein bestimmtes Fließverhalten, um die gewünschte Kraftübertragung zu ermöglichen. Schon eine Änderung der Viskosität von 5 – 15 % kann bei einer Maschine Fehlfunktionen und starken Verschleiß als Folge haben. Bei sensiblen Anwendungen wie bei der Turbinenschmierung sind die Warnwerte noch niedriger.
Die Fließfähigkeit ist stark temperaturabhängig, mit sinkender Temperatur wird das Öl dickflüssiger (hohe Ölviskosität) und mit steigender Temperatur dünnflüssiger (niedrige Ölviskosität). Daher ist die Angabe der Temperatur, bei der das Fließverhalten gemessen wird, zwingend erforderlich.
Ursachen für Viskositätsänderungen
- Öloxidation
- Ölalterungsprodukte wie Säuren, Harze, Schlamm
- Ruß, Staub, Wasser oder Rückstände anderer Öltypen
- Abbau von Additiven zur Verbesserung des Viskositätsindex
- Betriebsdruck (> 400 bar)
Dynamische Viskosität
Gemessen wird der Fließwiderstand innerhalb einer Flüssigkeit.
Maßeinheiten: cP (Centi-Poise) oder mPas (Milli-Pascal-Sekunde)
SI-Einheit: kg/m*s
Kinematische Viskosität
Gemessen wird die Zeit, die ein Öl benötigt, um bei einer bestimmten Temperatur (40 und 100°C) mittels Schwerkraft entlang einer definierten Strecke zu fließen. Sie beschreibt das Viskositäts-Dichte-Verhältnis.
Maßeinheiten: cSt (Centistoke)
SI-Einheit: mm2/s
Viskositätsindex (VI)
Der VI beschreibt die Temperaturabhängigkeit der kinematischen Viskosität eines Schmieröls. Öle mit einem niedrigen Viskositätsindex zeigen eine stärkere, temperaturabhängige Viskositätsänderung als solche mit einem hohen Viskositätsindex.