Ölanalysen
Wie lange ein Öl noch verwendet werden kann, kann mittels Ölanalyse durch die Betrachtung des Grundöls und des Additivpakets festgestellt werden. Anhand einer Trendüberwachung kann darüber hinaus geprüft werden, ob zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Ölreinheit ergriffen werden sollten oder bereits getroffene Maßnahmen zweckmäßig sind. Um Aussagen über den Additivgehalt und die Ölreinheit treffen zu können, ist eine Referenzprobe des Frischöls empfehlenswert. Diese ist auch deshalb sinnvoll, da Frischöl oftmals nicht der Ölreinheit entspricht, die für die sensiblen Maschinenkomponenten herstellerseitig gefordert wird oder anwendungsspezifisch notwendig ist.
Der Untersuchungsumfang ist abhängig von Öltyp und Anwendung
Bei bspw. Ölsystemen mit einer starken Varnish-Neigung (Steuersysteme von Turbinen, Hochdruck-Hydrauliken etc.) sollte zusätzlich zur Partikelzählung ein MPC-Test (Membrane Patch Colorimetry) durchgeführt werden. Bei Diesel- und Motorenölen ist ein Test zur Detektion von Verdünnungen, zur Ermittlung des Rußgehalts oder der Basenzahl sinnvoll. Verschiedene Anwendungen benötigen unterschiedliche Analysen.
Die Anzahl der Analysen
Den größten Nutzen hat man von einem Ölanalyseprogramm, wenn in konstanten Abständen – optimal wäre mind. einmal pro Monat – Proben entnommen und die Ergebnisse aller durchgeführten Tests im zeitlichen Verlauf nebeneinander dargestellt und verglichen werden. Die Ölproben sollten dabei aus dem gleichen Ölsystem und unter gleichen Bedingungen entnommen worden sein.
Für die Trendüberwachung ist es wichtig eine Referenzprobe des Frischöls heranziehen zu können. Warn- und Alarmwerte sollten definiert werden.
Für jedes Ölsystem sollten die Analyseergebnisse einzeln protokolliert werden. Die dokumentierten Ergebnisse sollten Informationen über Öltyp, Ölwechselintervalle, Ausfälle, erforderliche ISO Reinheitsklassen und Analyseergebnisse enthalten.